13.04.2023 |
„2022 war für uns ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr, obwohl es lange gar nicht danach ausgesehen hat“, sagt Kurt Svoboda, CFO/CRO UNIQA Insurance Group AG, im Rückblick. 2022 war ihm zufolge bis zur Mitte des Jahres von großen Herausforderungen geprägt. Er verweist auf hohe Wertberichtigungen bei russischen Anleihen, durch gestiegene Zinsen unter Druck gekommene Marktwerte von festverzinslichen Wertpapieren, signifikante Großschäden bei österreichischen Firmenkunden und inflationsbedingte Nachreservierungen für Unwetterschäden aus dem Sommer 2021. Das 3. Quartal brachte dann die Trendumkehr. Hauptgründe dafür waren die sehr gute versicherungstechnische Entwicklung in CEE sowie eine sichtbare Verbesserung des Kerngeschäfts in Österreich, die sich auch im 4. Quartal fortsetzten. „Es ist gelungen, das versicherungstechnische Ergebnis weiter zu verbessern und das Ergebnis vor Steuern auf 422 Millionen Euro zu steigern“, betont Svoboda. „Beim Prämienvolumen konnten wir ein Plus von 3,9 Prozent auf 6.605,0 Millionen Euro verzeichnen. Die Combined Ratio verbesserte sich nochmals deutlich auf erfreuliche 92,9 Prozent“, so Svoboda weiter.
Gründe dafür waren signifikante Abwicklungsgewinne in Österreich aus konservativen Reservierungen der Vergangenheit, eine moderate Entwicklung des sogenannten Basisschadens im Privatkundengeschäft sowie die Beiträge der internationalen Rückversicherungspartner. Weitere Details finden sich im Geschäftsbericht 2022 „gemeinsam besser leben – gerade jetzt“ und im Capital Report 2022, die beide heute veröffentlicht wurden. „Wir erwarten weiterhin solide und resiliente Ergebnisbeiträge aus unserem versicherungstechnischen Kerngeschäft, sowohl in Österreich als auch in CEE“, gibt sich Svoboda optimistisch. Einen konkreten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr gibt das Unternehmen wegen der anhaltenden Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten – wie auch im Vorjahr – nicht.
Kapitalquote steigt auf 246 Prozent
Die regulatorische Kapitalquote nach Solvency II von UNIQA, die als Gradmesser für die Kapitalisierung gilt, lag mit 31. Dezember 2022 bei guten 246 Prozent. Das ist, ausgehend von einem hohen Niveau, ein Anstieg um weitere 50 Prozentpunkte. Grund dafür sind die steigenden Zinssätze, die größere Auswirkung auf die Verbindlichkeiten als auf die Vermögenswerte haben. Der Gruppenbericht zur Solvabilität und Finanzlage wird am 17. Mai 2023 veröffentlicht.
Die regulatorische Kapitalquote, für die UNIQA keine Übergangsbestimmungen in Anspruch nimmt, ergibt sich aus dem Verhältnis der Eigenmittel von 5.607 Millionen Euro (2021: 5.314 Millionen Euro) und dem Eigenmittelerfordernis von 2.284 Millionen Euro (2021: 2.714 Millionen Euro). Der Anteil an besonders sicherem Tier 1 Kapital (Kernkapital) macht bei UNIQA aktuell 82 Prozent der Eigenmittel aus.
Eigenes Modell bildet versicherungstechnische Risken exakter ab
Im Rahmen von Solvency II besteht für Versicherungsunternehmen neben dem regulatorisch definierten Standardansatz auch die Möglichkeit, ein sogenanntes internes Modell zur Berechnung des Risikokapitalbedarfs anzuwenden. Beim Standardmodell werden für alle Versicherungsgesellschaften in Europa die gleichen Annahmen getroffen. Dabei gehen die individuelle Situation und die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der einzelnen Unternehmen unter. Mit einem eigenen Modell können die versicherungstechnischen Risken entsprechend der individuellen Struktur des Unternehmens viel genauer abgebildet werden. UNIQA hat ein solches, eigenes Modell für das versicherungstechnische Risiko der Schaden- und Unfallversicherung seit 2017 im Einsatz. Im Jahr 2019 wurde die Erweiterung des Modells um die Marktrisiken von der österreichischen Finanzmarktaufsicht genehmigt. So wurde die Kapitalquote für das Geschäftsjahr 2022 zum vierten Mal unter Anwendung des erweiterten Modells errechnet.
Nachhaltigkeitsbericht 2022 veröffentlicht
Nachhaltigkeit ist in der UNIQA Group ein wesentlicher und integrativer Bestandteil der Unternehmensstrategie. UNIQA bekennt sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und ist Mitglied wichtiger nationaler sowie internationaler Vereinigungen und Initiativen. Unter anderem ist das Unternehmen seit 2022 Mitglied der Green Finance Alliance, einer Initiative des Klimaschutzministeriums für zukunftsorientierte Finanzunternehmen. Ziel ist es, in Österreich bis zum Jahr 2040 und gruppenweit bis 2050 klimaneutral zu werden. Nach dem Kohleausstieg Anfang 2019 soll der geordnete Rückzug aus Öl (bis 2030) und Gas (bis 2035) bei Veranlagungen und im Industriegeschäft vollzogen werden, auch ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem (bis 2025) wird eingeführt. Zudem wird proaktiv mit den Kund:innen ein gemeinsamer Weg in eine nachhaltigere Form des Wirtschaftens beschritten.
Im Nachhaltigkeitsbericht 2022 werden die ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der konzernweiten Unternehmenstätigkeit während des Geschäftsjahres 2022 beschrieben.
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen
Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung von UNIQA beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller uns zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr kann für diese Angaben daher nicht übernommen werden.
Geschäftsbericht 2022 „gemeinsam besser leben – gerade jetzt“ - Download
Capital Report 2022 - Download
Nachhaltigkeitsbericht 2022 - Download